Ich komme von der beschaulichen Stuwerstraße herein und betrete eine andere Welt, gleich rechts eine uralte Zapfsäule, danach eine weitläufige Werkstatt mit vielen Geräten, überall brummt oder rattert es betriebsam, Mechaniker in Montur arbeiten konzentriert.
Herr Bärtl ist gerade im Gespräch mit einem seiner Mitarbeiter – ich höre nur „Außengelenk umschlüsseln“ und Ähnliches, ich verstehe kein Wort. Trotz der allgegenwärtigen Arbeit nimmt er sich für jeden Zeit – auch für mich.
Was ist das nun eigentlich? Eine Garage? Eine Tankstelle? Eine KFZ-Werkstatt? Ein Reifenlager?
Herr Bärtl muss lächeln. „Das sind wir alles. Wir prüfen, reparieren, wuchten, lackieren, lagern, lassen parken, betanken. Und zwar Autos, Mopeds, E-Roller, Motorräder, 3 Räder, Oldtimer, LKWs bis zu 3,5 t und sogar Quads. Außerdem wickeln wir Unfälle direkt mit der Versicherung ab.“
Und das in zweiter Generation. Die alte Werkstätte wurde 1930 gebaut, 1978 von Vater Franz Bärtl übernommen – und läuft bis heute reibungslos weiter.

Christian Bärtl selbst war immer schon bewegungstalentiert und hätte sich auch etwas im Sportbereich vorstellen können – Leichtathlet oder Trainer wollte er werden. In Tae Kwon Do war er auch gut, und im Hürdenlauf. Dann ist es doch der elterliche Betreib geworden, und er ist glücklich darüber. „Mit dem Sport habe ich nicht aufgehört, aber hier habe ich es ständig mit Menschen zu tun und mit neuen Herausforderungen. Als Ausgleich liebe ich den Triathlon, das hält mich gesund.“

Während wir reden, unterbricht er ab und an kurz, teilt geduldig und umsichtig seine Mechaniker ein. Einer kommt herein, und meint, er hätte jetzt wahrscheinlich 20 Minuten nichts zu tun, ob er nicht irgendwo eingesetzt werden kann, was mich überrascht. Mit so viel verantwortungsvollem Fleiß hätte ich nicht gerechnet.
„Jeder Wagen ist anders, braucht eine andere Lösung, mein Team ist einfach großartig, erfahren und hochkonzentriert, hier steht keiner rum, sie haben alle ein Auge für das Problem UND die Lösung. Dabei ist es in Wien echt schwer, gute, erfahrene Mechaniker zu finden. Wir haben die besten.“ Er strahlt.

„Bei uns ist immer viel zu tun, man vertraut uns halt. Trotz des vollen Kalenders finden wir immer noch Platz, um Fahrzeuge, zum Beispiel, winterfit zu machen.“ Herr Bärtl ist ein flexibler Chef mit Übersicht. Grundsätzlich Bosch Vertragshändler, sind bei Bärtl alle willkommen, ob Großkunde mit großem Fuhrpark oder Student mit E Roller.

Lichtblicke im 12-Stunden Tag? Zufriedene Kunden! Die liebsten sind ihm die, die ihm und seinem Team vertrauen, das Fahrzeug einfach dalassen, das hat noch keiner bereut. Das sind meistens Stammkunden des Familienunternehmens, da stimmt die Vertrauensbasis. Christian Bärtl ist in seiner Werkstatt für viele Bereiche zuständig: er ist Teamleiter, Mechaniker, kümmert sich um die Ersatzteilbestellung und die Reparaturannahme.
Am spannendsten findet er aber Achsenvermessung und Spur- und Sturzeinstellung. Weil ich nicht gleich verstehe, zeigt mir Herr Bärtl sein allerneuestes Gerät. „Ein absolutes High End Teil“, es arbeitet mit Lasern, genauer geht es nicht.

Ein Rundgang führt uns an den vielen Arbeitsbereichen und Funktionen in Bärtls Werkstatt vorbei, ich entdecke auch eine Reifenwaschmaschine, eine zum Wuchten und einer riesigen, neu blitzenden Hebebühne. Herr Bärtl bemerkt meinen Blick. „Hier entsteht gerade ein Arbeitsplatz für LKWs mit bis zu 5 Tonnen. Somit können wir jetzt auch unseren Fuhrparkkunden mit größeren LKWs eine volle Dienstleistung bieten .“

Bei so viel zeitraubender Arbeit und Qualitätsbewusstsein drängt sich eine Frage auf: Sein großer Wunsch für die Zukunft?
Herr Bärtl zögert keinen Augenblick. „Hier sollten eigentlich 8 Leute arbeiten, es gibt viel zu tun und wir sind etwas unterbesetzt. Super wäre ein weiterer Kollege oder eine Kollegin, das Wichtigste ist: KFZ technische Erfahrung mitbringen und weiterlernen wollen.“

Infos & Bewerbungen:
Bärtl GmbH – Bosch Service
Stuwerstraße 41, 1020
info@baertl.at
www.baertl.at

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