Wer sich bei einem Wien-Besuch wie zu Hause fühlen möchte, sollte sich im Stuwerviertel einquartieren. Hier bieten Susanne Grad und Patrick Rosenberger mit ihrem Praterloft zwei großzügige Appartements für einen angenehmen Aufenthalt in der Stadt und im Grätzl.

So schön Verwandtenbesuche auch sein können, irgendwann kommt der Moment, an dem man sich ein bisschen zurückziehen möchte. Wer es sich dann im fremden Wohnzimmer auf dem Schlafsofa bequem machen muss, ist nicht zu beneiden. Auch Hotelzimmer haben ihre Tücken. Man ist und bleibt einfach fremd. Eine Alternative bieten Susanne Grad und ihr Mann Patrick Rosenberger. Beide leben seit 2008 im Stuwerviertel und waren auf der Suche nach einer neuen Wohnung im Grätzl. Dabei sind die beiden Architekten auf einen neue Wohnidee gestoßen: Ferienappartements.

Pikante Vergangenheit
Fündig wurden die beiden in der Ausstellungsstraße. Das ehemalige Puff „Club 33“, schon seit zwei Jahren verwaist, bot die perfekte Ausgangsbasis für die Umsetzung der Idee. Separater Zugang von der Straße, ein Vorgarten und die entsprechende Größe um zwei Wohnungen daraus zu machen. „Der erste Anblick war furchtbar“, erinnert sich Susanne Grad schmunzelnd. „Ein paar plüschige Reste, schwarze Fliesen in einer mehr als sanierungsbedürftigen Umgebung.“ Ein großer Umbau mit neuen Böden, Sanitäreinrichtungen, Elektroinstallationen und eine neuer Raumaufteilung waren nötig um einen verborgenen Schatz zu heben. Das Anrüchige ist einer modernen Einrichtung mit Chic und mit ausgesuchten „retro“ Möbeln sowie modernen Klassiker mit eigens angefertigten Tischlermöbeln und vielen familiengerechten Extras gewichen. Gitterbetten, Hochstühle und Spielzeug für die kleinen Gäste sind Standard in den beiden Appartements. Buchen kann man die Wohnungen entweder direkt oder über Buchungsplattformen wie Airbnb.

Neuer Blick aufs Viertel
Seit drei Jahren gibt es das Praterloft und findet großen Anklang. „Wir sprechen mit unserem Angebot Familien an, die in der Nähe Verwandte oder Freude besuchen und dabei ein bisschen Privatsphäre genießen wollen. Gastprofessoren der WU und Kongressteilnehmer aus aller Welt schätzen ebenfalls unsere Appartements bei ihren längeren Wien-Aufenthalten“, erzählt Susanne Grad, die vor einem halben Jahr zum zweiten Mal Mutter eines Sohnes geworden ist. Dabei hat sich auch ihre Wahrnehmung des Stuwerviertels völlig verändert: „Wir verbringen jetzt unsere Wochenenden im Grätzl. Gehen am Vorgartenmarkt einkaufen, im Prater spazieren oder besuchen die Spielplätze in der Nähe.“ Überhaupt sei sie jetzt mehr zu Fuß unterwegs als früher. Ein Spaziergang wird gleich mit wichtigen Besorgungen kombiniert. „Seit ich meine Tage hier verbringe, kenne ich auch mehr Leute. Man sieht sich oft auf der Straße, grüßt sich, kommt irgendwann ins Gespräch.“ Das schätze sie besonders, genauso wie die Riesenradatmosphäre, wie sie sagt.

Der Blick ins Verborgene
Auf das Spannende an ihrem Beruf als Architektin angesprochen, antwortet Grad: „Es ist toll eine Phantasiewelt, die man im Kopf entwirft, in die Realität zu holen. Zu sehen, wie Stück für Stück etwas Neues entsteht. Man erkennt in Gebäuden oder Wohnungen Dinge, die niemand sieht. Und dann kann man aus Allem etwas machen – wenn die Atmosphäre passt.“ So war es auch bei der Umgestaltung des Praterlofts. Aus der verruchten Umgebung ist ein spannender Wohnraum mit einer beeindruckenden Raumhöhe von 4,20 m geworden, der mit Raumhohen Durchgängen, Oberlichttüren und Schiebeelemente für Spannung sorgt.